
Weltenbummler, Blogger und Reisefotograf mit einer Vorliebe für verborgene Orte, das bin ich. Heiko. Auf meiner Seite berichte ich dir von den verrücktesten Reisezielen der Welt: mit viel Liebe zum Detail, inspirierend, authentisch und vor allem: immer ehrlich!


2020
Das Jahr der zerplatzten Urlaubsträume. Und wenn ich ehrlich bin:
Solange es nur die Urlaube sind welche ins Wasser gefallen sind, geht es mir doch gut oder?

Die ursprüngliche Planung für 2020 hatte drei Urlaubsreisen vorgesehen. Im Frühjahr nach Moldawien, im Sommer einen 3wöchigen Trip durch das wunderschöne Albanien, und den Herbst im sonnigen Italien genießen.
Jetzt im Oktober wo ich diesen Blog schreibe kann ich verkünden:
Es wurde alles nichts.
Etwas sehen und erleben wollte ich und meine Frau trotzdem, also planten wir relativ kurzfristig einen Roadtrip durch Deutschlands hohen Norden.

So führte uns im Juni der Weg herraus aus der fränkischen Provinz ins Norddeutsche Flachland.
Unsere Reiseabschnitte sollten sein:
- Bremen
- Hamburg
- Schwerin
- Rügen
In diesem Blog möchte ich ein paar Worte zu unseren drei Tagen in Hamburg verlieren.
Was macht man in Hamburg so, ausser ins Musical zu gehen oder sich auf der Reeperbahn zu verlustigen?

Nun, man könnte sicherlich auch mehrere Tage nur Treppenhäuser fotografieren.
Wenn man nen klitzekleinen Dachschaden hat. Und den hab ich.

Für alle die keinen Dachschaden haben, in Hamburg aber trotzdem besondere Orte erkunden möchten.

Seit vielen Jahren habe ich voller Neid immer wieder auf die tollen Bilder von anderen Fotografen geschaut. Treppen, Treppen uuuund Treppen. Wer diesen Text hier gerade noch immer liest:
Der kennt mich.
Und meinen Treppenhausfetisch.
Wie findet man diese besonderen Orte eigentlich?

Vor der Reise verwendete ich viel Zeit für die Recherche.
Fast alle Treppenhäuser sind in Kontorgebäuden zu finden.
Ein Kontor ist ein Bürogebäude, damals erbaut von namhaften Firmen und wohlhabenten Import/Export Gesellschaften.
Heute sind die Räumlichkeiten oder gar ganze Etagen meist an unterschiedlichste Firmen vermietet.
Nur noch sehr wenige Kontore werden durch eine einzelne Gesellschaft genutzt.

Nach vielen Stunden Locationsuche mittels Google, Flickr, Instagram, Facebook und Co. wusste ich nun wo einige der Treppen zu finden sind, jedoch noch lange nicht
die Ansprechpartner.
Ohne entsprechende Erlaubnis in den Gebäuden zu fotografiern kann zu Problemen führen. Und Probleme brauch ich nicht,
erst recht nicht im Urlaub.


Bis kurz vor Abreise versuchte ich an entsprechende Genehmigungen zu kommen, doch schaffte ich dies nicht bei jedem Gebäude.
Die Reaktionen auf Anfragen dieser Art sind immer Grundverschieden.
Ist man an vielen Orten willkommen, drohen andere Verwalter direkt mit Abmahnungen sollte man sich ihrer Absage zuwidersetzen.
Unterm Strich wird es für Hobbyverliebte wie mich immer schwieriger solche Locations offiziel besuchen zu dürfen.

Durch die zunehmende Zahl von "unerwünschten" Besuchern sind die Besitzer vieler Gebäude in dieser Thematik relativ gereizt.
Und das kann ich gut nachvollziehen. Locations die über Jahrzehnte Geheimtipps waren werden durch Plattformen wie Instagram innerhalb kürzester Zeit zu nichte gemacht.
Und da ich genau solche Plattformen für meine Recherche sowie der Präsentation meiner Aufnahme selbst nutze, darf ich mich nicht beschweren.
Im Gegenzug zu vielen anderen halte ich mich jedoch bedeckt was die Fotospots angeht.

Die Differenzierung zwischen Handyknipser und "Profi" fehlt also irgendwo.
Mit der oft pauschalisierten Absage muss man umgehen können. (Kann ich nicht!)
Mein Dank geht daher besonders an jene Verwalter die hochwertige Aufnahmen zu schätzen wissen.

Es ist ein Deal der gerne angenommen wird.
Ich darf die Gebäude besuchen, stelle jedoch meine Aufnahmen dem Verwalter/Eigentümer zur Verfügung.
Die breite Masse meiner Aufnahmen biete ich schließlich nicht zum Verkauf an.
Daher ist es mir auch nicht möglich teilweils lächerlich hohe Abwehrangebote anzunehmen.
Wie hier, Orginaltext.
Gott sei Dank ein absoluter Sonderfall:

"Vielen Dank für Ihre Anfrage, sehr gerne stellen wir Ihnen unser Treppenhaus für Ihre fotografischen Belange zur Verfügung. Für eine Nutzungszeit von einer Stunde erlauben wir uns eine Gebühr von 200 € zu erheben. Eine kommerziele Verwendung der Aufnahmen wird untersagt."
Da lutsch ich doch direkt nen Blutdrucksenker extra.
Aber hey.. ich bin mit dieser Treppenhausliebe auch ein kleiner Sonderfall, und es lohnte sich auch für mich über den Tellerrand zu schauen.

Egal ob in der alten Speicherstadt, an den Landungsbrücken, im Elbtunnel, oder sonst wo:
Hamburg ist ein absolutes Mekka für Fotografen. Zu jeder Tages und Jahreszeit.
Ich komme wieder, ganz klar.
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Tausend Dank, Heiko.
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Jens (Dienstag, 18 Mai 2021 22:56)
"Fotografie bedeutet den Kopf, das Auge und das Herz auf die selbe Linie zu bringen. Es ist eine Art zu leben" (Heiko).
Lieber Heiko, Da stimme ich Dir zu. Ich habe "mein" Hamburg auch schon vielfach mit einem 35mm Blickwinkel auf einem Canon APS-C-Sensor (22mm) festgehalten. Bei den nächsten Besuchen wird der Sensor durch ein VF ersetzt (R-System). Ich liebe diesen Blickwinkel und Hamburg bietet sooo viele Motive, die darauf warten mit 35mm dokumentarisch abgelichtet zu werden. Herzliche Grüße, Jens